deutscher Musiker und Komponist; galt unter den Nationalsozialisten als "entartet"; Direktor an der Berliner Hochschule für Musik 1953-1970; Werke: Kammermusiken, Chor- und Orchesterwerke, Opern und Ballette, u. a. "Der Großinquisitor", "Romeo und Julia" (Oratorien); "Hamlet" (sinfon. Dichtung); "Der erste Ball" (Ballett)
* 19. Januar 1903 Newchwang/China (n.a.A. 6. Januar 1903 Newchwang/China)
† 30. Januar 1975 Berlin
Wirken
Boris Blacher wurde am 19. Jan. 1903 (nach altem julianischen Kalender am 6. Jan.) in Newchwang in China als Sohn eines Bankdirektors geboren und entstammt einer deutschbaltischen Familie. Seine Jugend verbrachte er in Irkutsk, Charbin und Reval. Er besuchte Schulen in Chefvo in China, in Hankau, in Irkutsk und in Charbin, wo er das Abitur ablegte. 1920 kam er nach Berlin und besuchte dort von 1922-24 die Technische Hochschule zum Studium der Mathematik, Physik und Architektur. Bald wandte er sich jedoch ganz der Musik zu. Bis 1926 studierte er in Berlin Komposition bei Fr.E. Koch und von 1928-32 Musikwissenschaften an der Berliner Universität. B. ernährte sich in dieser Zeit mit Kinomusik und Arrangements.
Von 1938-39 war B. Kompositionslehrer am Dresdener Konservatorium. Danach lebte B. in Berlin, wo er seither eine führende Rolle im Musikleben spielte. Er hatteauf ...